Die Musik von Tapiwa Svosve ist kein blosses Echo der Gegenwart, sondern eher ein vielschichtiger Diskurs, der unerwartete Ausdrucksformen annimmt und bequem gewordenes Hören aufscheucht. Der 1995 geborene Musiker studierte Jazz an der Zürcher Hochschule der Künste und hat sich in einer Vielzahl an Projekten mit hiesigen und internationalen Musikschaffenden immer wieder auf unerhörte Klangexpeditionen begeben. Jazz und Popkultur treffen in Tapiwa Svosves Experimenten aufeinander, entwachsen ihrem Rahmen und suchen in der Interaktion mit Raum und Publikum neue Energien – alles verankert in Themen zwischen Historie und Aktualität, Gedankenstrom und Gefühlszustand. Für dieses unbeirrbare Weiterforschen und die Fähigkeit, belebende Impulse zu geben, wurde er 2024 mit dem Schweizer Musikpreis ausgezeichnet. Im Gespräch mit Tapiwa Svosve begegnen wir einer hungrigen Neugier, die sich nicht mit dem Offensichtlichen begnügt, sondern im klanglichen Konstrukt die noch dunklen Ecken auszuleuchten versucht. Wo beginnt konzeptuelle Performance und wo endet reine Improvisation? Und wie funktioniert diese von Empathie getragene Performance, die sich im Moment verzehrt, um in Erinnerung nachzuklingen?
Näb de Spur · 01.07.2025 · 18:36 · RadioFr.